Das große Gicht-Kochbuch - Über 120 Rezepte für die ganze Familie mit Nährwert- und Harnsäureangaben, Die wichtigsten Ernährungsgrundsätze bei Gicht

Das große Gicht-Kochbuch - Über 120 Rezepte für die ganze Familie mit Nährwert- und Harnsäureangaben, Die wichtigsten Ernährungsgrundsätze bei Gicht

von: Sven-David Müller, Christiane Weißenberger

Schlütersche, 2015

ISBN: 9783842686816

Sprache: Deutsch

200 Seiten, Download: 4009 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Das große Gicht-Kochbuch - Über 120 Rezepte für die ganze Familie mit Nährwert- und Harnsäureangaben, Die wichtigsten Ernährungsgrundsätze bei Gicht



Richtig essen und trinken bei Hyperurikämie und Gicht


Eine purinarme Ernährung ist Grundlage der Therapie von Hyperurikämie und Gicht.

Für Hyperurämiker sind viele pflanzliche Lebensmittel, Milch und Milchprodukte sowie Eier unbedenklich. Alle Lebensmittel, die wie Fleisch, Innereien und Wurstwaren zellkernreich sind, sollten auf maximal 100 g täglich eingeschränkt werden, denn die tägliche Harnsäureaufnahme sollte 300 bis 500 mg nicht überschreiten.

 

Welche Lebensmittel sind bei Hyperurikämie und Gicht geeignet?

Einige Lebensmittel sollten vermieden werden, da sie reichlich Purine enthalten. Viele andere Lebensmittel enthalten zwar Purine, aber nicht in dem Maße, dass Sie ganz darauf verzichten müssten. Viele Lebensmittel enthalten wenig oder gar keine Purine und sind daher für Ihre Ernährung gut geeignet. In der Tabelle können Sie leicht nachsehen, was sich für Sie gut oder in Maßen eignet und welche Lebensmittel Sie meiden sollten.

 

Gut geeignete Lebensmittel – purinfrei oder extrem purinarm Anmerkungen
Wasser, Mineralwasser schwarzer Tee, Kräuter- und Früchtetee Kaffee (mit und ohne Koffein), Malzkaffee, Kakao, Obst- und Gemüsesäfte, Limonade und Colagetränke  
Weiß- und Rotwein sowie Sekt Bis zu einem Glas (150 ml) und nicht täglich
Milch (jede Fettstufe), Kondensmilch, Saure Sahne, süße Sahne Bei Übergewicht: Fettgehalt der Milch nicht mehr als 1,5 %
Süße Sahne ungeeignet
Buttermilch, Dickmilch, Kefir, Molke Quark, Frischkäse, Hüttenkäse, Harzer-Käse, Schnittkäse (alle Sorten), Weichkäse (Camembert, Brie), Edelschimmelkäse (Gorgonzola) Bei Übergewicht: Magerquark Fettgehalt von Käse bis 30 % Fett i. Tr. Besonders geeignet: Hüttenkäse, magerer Limburger und Harzer Käse
Eier Kalorien-, fett- und cholesterinreich
Butter, Margarine, Halbfettprodukte, Diätmargarine, Schmalz und Öl Bei Übergewicht: Halbfette verwenden
Bei erhöhtem Cholesterinspiegel: Pflanzliche
Fette in geringen Mengen verwenden
Obst  
Nüsse Bei Übergewicht: Ungeeignet
Zucker- und Zuckerwaren, Konfitüre/Marmelade Bei Diabetes: Nicht geeignet Nur mit Zuckeraustauschstoffen und Süßstoffen süßen
Honig Bei Diabetes: Nicht geeignet
Kartoffeln Bei Übergewicht und erhöhtem Cholesterinspiegel: Fettarme Zubereitungsmethoden wählen
Grieß, Stärke, Sago, Puddingpulver, Mehl  
Nudeln, Reis  
Gemüsebrühe, Salz, Gewürze Verwenden Sie fluoridiertes Jodsalz mit Folsäure
Gemüse, Salate und Pilze Trotz eines teilweise hohen Puringehalts wirken pflanzliche Lebensmittel nicht so belastend auf den Harnsäurestoffwechsel des Körpers und sind daher geeignet


In Maßen geeignet – mittlerer Puringehalt Anmerkungen
Fleisch, Wurst, Schinken und Fleischwaren Insgesamt maximal 100 g am Tag, bei einer streng purinarmen Kost allerdings ungeeignet
Fisch und Fischwaren Fisch ohne Haut enthält weniger Purine
Hülsenfrüchte Trotz des relativ hohen Gehalts geeignet, wenn nicht zusätzlich Fleisch, Fleischwaren oder Würstchen gegessen werden
Brot, Brötchen Obwohl pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornbrot bzw. Vollkornbrötchen durch die Verwendung von Hefe einen relativ hohen Puringehalt aufweisen, wirken sie nicht so belastend auf den Harnsäurestoffwechsel des Körpers und sind daher geeignet
Sonnenblumenkerne, Sesam, Erdnüsse Bei Übergewicht: Fettgehalt beachten


Nicht geeignet – purinreich! Anmerkungen
Innereien, Knochenmark Meiden
Fleischbrühe, Fleischextrakt, Bäcker- und Bierhefe, Sojabohnen Meiden
Kleinfische: Sprotten, Anchovis, Sardellen und Ölsardinen Meiden
Haut von Fisch und Geflügel Meiden
Alkohol Hemmt die Harnsäureausscheidung und ist daher ungeeignet
Bier Hemmt die Harnsäureausscheidung und liefert zusätzlich Purine, ist daher ungeeignet

Hier eine kleine Liste von Nahrungsmitteln, die besonders viele Purine enthalten:

 

Nahrungsmittel Purine in mg/100 g Harnsäure in mg/100 g
Kalbsbries 500–615 1200–1476
Sprotten 335 802
Hefe 285 684
Schweinemilz 250 600
Ölsardinen 200 480
Forelle 144 345
Sardine 140 336
Kalbsleber 120 288
Gänsefleisch 106 254
Schweineschnitzel 88 211
Schinken 85 204
Sojabohnen 80 190
Hammellende 80 192
Erbsen (gekocht) 71 170
Rindfleisch (Filet) 64 154

Das richtige Gewicht

Übergewichtige haben ein stark erhöhtes Risiko, Stoffwechselkrankheiten, insbesondere Hyperurikämie und Gicht, zu entwickeln: Zwei von drei Gichtpatienten haben zu Beginn der Behandlung Übergewicht. Bei einer Veranlagung (Hyperurikämie und Gicht in der Familie) und erhöhtem Körpergewicht sind Sie ein Risikopatient!

Richtig abnehmen bei Hyperurikämie und Gicht

Ein Gewichtsverlust von rund 500 g pro Woche ist völlig ausreichend und ungefährlich bei Hyperurikämie und Gicht. Bei einer Crashkur, Nulldiät oder Reduktionskost unter 1200 Kilokalorien werden zu viele Körperzellen abgebaut, Purine fallen somit reichlich an und der Harnsäurespiegel kann so stark steigen, dass ein akuter Gichtanfall die Folge ist. Unter einer kalorienreduzierten Kost sollten Menschen mit Hyperurikämie und Gicht mindestens 2,5 Liter täglich trinken, um die verstärkt anfallenden Stoffwechselendprodukte, zu denen auch die Harnsäure zählt, ausscheiden zu können. Die Gewichtsreduktion bei Hyperurikämie und Gicht muss vorher ausführlich mit dem Arzt und Diätassistenten besprochen werden.

Um einen Überblick über Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten zu gewinnen, sollten Sie diese in einem Ernährungstagebuch protokollieren. Um eventuelle Probleme und Fragen besprechen zu können, legen Sie das Ernährungstagebuch Ihrem Arzt und Diätassistenten vor.

Wenn es Ihnen gelingt, Ihr Gewicht zu normalisieren und anschließend zu halten, können Sie Ihre Harnsäurewerte in der Regel dauerhaft senken. Die Gichtanfälle treten dann in der Regel nicht mehr auf. Bei einer Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion kann der Arzt die Medikamentendosis der Gichtpräparate oft reduzieren.

Nährstoffe in der purinarmen Ernährung

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate liefern dem Körper vier Kilokalorien pro Gramm. Aus den Kohlenhydraten stammt der Blutzucker, der die direkte Energieversorgung der Körperzellen übernimmt.

Obst, Gemüse, Brot, Kartoffeln, Getreide, Reis, Nudeln, Zucker, Milch und Hülsenfrüchte bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten. Mit Ausnahme zuckerhaltiger Lebensmittel sind alle kohlenhydratreichen Lebensmittel relativ kalorienarm. Mindestens die Hälfte der Energiezufuhr sollte bei Hyperurikämie und Gicht aus Kohlenhydraten stammen. Das entspricht 3,5 Gramm Kohlenhydrate pro Körperkilogramm.

Beispiel: Bei einem Körpergewicht von 75 Kilogramm dürfen Sie 263 Gramm Kohlenhydrate täglich aufnehmen (75 x 3,5 = 262,5). Kohlenhydrate erhöhen nicht die Harnsäurekonzentration und haben somit keinen Einfluss auf Ihre Grunderkrankung.

Obwohl Ballaststoffe der Gruppe der Kohlenhydrate zugeordnet werden, liefern sie weder Kalorien noch erhöhen sie die Harnsäurekonzentration. Ballaststoffreiche Lebensmittel...

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