Senioren-Knigge 2100 - Die Generation Erfahrung - Auf dem Weg ins Alter; vom sozialen Umfeld profitieren; Verständnis zwischen den Generationen

Senioren-Knigge 2100 - Die Generation Erfahrung - Auf dem Weg ins Alter; vom sozialen Umfeld profitieren; Verständnis zwischen den Generationen

von: Horst Hanisch

Books on Demand, 2017

ISBN: 9783743132900

Sprache: Deutsch

180 Seiten, Download: 6405 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Senioren-Knigge 2100 - Die Generation Erfahrung - Auf dem Weg ins Alter; vom sozialen Umfeld profitieren; Verständnis zwischen den Generationen



Die jungen Alten und die alten Jungen


Der unschuldige Reiz der Jugend


Wie man, auf einem Schiffe befindlich, sein Vorwärtskommen nur am Zurückweichen und demnach

Kleinerwerden der Gegenstände auf dem Ufer bemerkt, so wird man sein Alt- und Älterwerden

daran inne, dass Leute von immer höhern Jahren einem jung vorkommen.

Arthur Schopenhauer, dt. Philosoph

(1788 - 1860)

Jung waren wir alle mal


Hier hält ein 5-jähriges Kind die Hand gegen die eines Erwachsenen. Sehr schön ist zu sehen, dass der 5-Jährige noch eine deutliche biologische Entwicklung vor sich hat. Wie mag ein junges Kind über seine Zukunft denken?

Lauschen wir hier den Worten des 6-jährigen Tim aus Deutschlands Süden.

Interview Tim


Tim, 6 Jahre

Hanisch: Tim, wie alt bist du jetzt?

Tim: Sechs Jahre.

Hanisch: Fühlst du dich jung?

Tim: Na ja, das kann ich nicht sagen – mehr jung.

Hanisch: Sind deine Eltern alt oder jung?

Tim: Alt, na ja mittelalt.

Hanisch: Was willst du in Zukunft tun?

Tim: Wenn ich groß bin, will ich Erfinder werden. Zum Beispiel eine Putzmaschine aus Holz. Oder einen Schrank, in den ich reingehe, Geld reinstecke und ohne Autofahrt und inklusive Eintrittskarte bin ich in einem Park [Spielpark – Anm. d. Autors].

Hanisch: Hast du eine Lieblingsoma oder einen Lieblingsopa?

Tim: Eigentlich nicht. Ich habe zwei Omas und kann mich nicht entscheiden.

Hanisch: Was magst du bei deiner Oma beziehungsweise deinem Opa?

Tim: Ja, die eine Oma; die hat schöne Johannisbeeren. Und die andere Oma, weil der Opa fast immer Computer mit mir spielt.

Hanisch: Willst du mal so sein wie dein Opa?

Tim: Kann ich nicht entscheiden.

Hanisch: Tim, du sagst, du bist jetzt sechs Jahre alt. Würdest du gerne nochmals jünger sein als jetzt?

Tim: Na ja, manchmal schon.

Hanisch: Weshalb?

Tim: Weil man da viel Spaß hat, aber manchmal möchte ich auch älter sein als heute.

Hanisch: Was findest du schlimm bei alten Leuten?

Tim: Wenn sie dauernd schimpfen oder keine Zeit haben, weil sie anderes zu tun haben.

Hanisch: Danke, Tim.

Zukunft


Wie schön, die Gedanken eines 6-Jährigen zu lesen. Wie unbedarft einerseits, wie überraschend konkret andererseits. Drücken wir Tim die Daumen, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen.

Wie neidisch drängt sich der Gedanke auf, dass ein Mensch eine lange Zukunft vor sich hat. Je älter wir werden, desto größer wird die Vergangenheit, dummerweise zu Lasten der Zukunft. Der älter werdende Mensch erkennt, dass die eigene Zukunft endlich ist. Das stimmt ihn manchmal traurig, lässt sich aber nun mal nicht stoppen. Hierzu einige Gedanken.

Die Sanduhr des Lebens


Genauso wenig wie die Frage nach der Zeit zu beantworten ist, ist eine vernünftige Antwort auf die Frage „Wie lange dauert die Gegenwart?“ möglich. Versuchen Sie es einmal. Keine Angst, denn keine Antwort ist falsch, bzw. alle (oder die meisten) sind richtig. Die Frage lautet nicht, was Gegenwart ist, sondern wie lange sie andauert.

Lassen Sie den Vergleich einer Sanduhr zu. Oben in der Sanduhrhälfte sind alle Sandkörnchen, die nach und nach in die untere Hälfte der Uhr rieseln. Jedes Sandkorn symbolisiert einen Augenblick des Lebens. Immer dann, wenn das Sandkorn durch die schmalste Stelle der Sanduhr rutscht, ist der Augenblick, in dem Sie den Augenblick leben.

Dieses Sandkorn lässt sich als IST bezeichnen. Demnach müssten alle unten im Glas liegenden Körner als WAR bezeichnet werden. Eine Menge Sandkörner sind ja noch im oberen Teil der Sanduhr.

Das sind alles Augenblicke, die Sie noch leben werden. Obwohl diese Körner zählbar sind, können Sie nicht wissen, wie viele es tatsächlich sind. Konzentrieren wir uns auf die IST-Körner. Es ist immer nur ein einziges, das sich als IST-Korn bezeichnen lässt.

Ein Korn nach dem anderen wird im Abstand eines Augenblicks zu einem IST-Korn. Dann fällt es nach unten und verwandelt sich in ein WAR-Korn.

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft


Stellen Sie sich folgendes Bild vor: Betrachten Sie die IST-Körner. Jedes Mal, wenn ein Korn durch die engste Stelle rutscht, bezeichnen Sie es als IST-Korn.

In diesem Augenblick ‚leben’ Sie. Und nun stellen Sie sich vor, was Sie in diesem Augenblick gedacht haben. Haben Sie sich mit der Vergangenheit, mit der Gegenwart oder mit der Zukunft beschäftigt? Alle Sandkörner in der Sanduhr unten sind gedachte oder besser noch, gelebte Augenblicke. Sie wurden WAR-Körner. Jedes dort liegende Sandkorn ist ein ehemaliges IST-Korn. Und nun meine Frage: in dem Moment, in dem ein Korn ein IST-Korn war – haben Sie sich dann gedanklich in der Gegenwart oder in der Vergangenheit befunden? Schwierig zu beantworten. Alle unten liegenden WAR-Körner waren einmal IST-Körner. Haben Sie diese IST-Körner als Vergangenheit, als Gegenwart oder als Zukunft erlebt?

Vergangenheit


Ich spreche oder denke über historische Geschehnisse nach. Woher komme ich, meine Familie? Wie hat sich mein Lebenslauf entwickelt? Wie weit haben mich meine Eltern, mein soziales Umfeld, meine Ausbilder beeinflusst, um so zu sein, wie ich bin? „Früher war alles besser“. „Hätte ich damals …“

Gegenwart


Ich bin mir meines momentanen Seins voll bewusst. Ich weiß, was ich jetzt gerade tue, dass ich den Moment genieße und über alle Sinne das wahrnehme, was auf meinen Körper einfließt. Ich denke wenig daran, was morgen passieren könnte, sondern genieße bewusst den Augenblick. Was meinte der brit. Schriftsteller und Schauspieler Sir Peter Ustinov, (1921 – 2004) hierzu? „Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.“

Zukunft


Ich plane gerne und überlege, wie meine Zukunft, privater wie beruflicher Art aussehen wird. Ich investiere viel in Lebensversicherungen und versuche, meine Zukunft finanziell abzusichern. Ich überlege, wie ich mit dem Erreichten meine Zukunft optimieren kann.

Gedanken an die Gegenwart


Liebe Leserin, lieber Leser, bitte teilen Sie das Feld der WAR-Körner in die drei Bereiche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein.

Ordnen Sie den eingeteilten drei Bereichen je eine Prozentzahl zu. Alle drei Prozentzahlen addiert müssen 100 ergeben.

WAR-Körner
Vergangenheit %
Gegenwart %
Zukunft %

Die Vergangenheit beeinflusst die Gegenwart, diese die Zukunft. Sind alle Bereiche der WAR-Körner prozentual gleich groß genannt, ergibt sich das Bild:

Oder sieht es doch ganz anders aus? Die Gegenwart spielt weniger eine Rolle. Sie selbst wurden stark durch die Vergangenheit geprägt und konzentrieren sich auf Ihre Zukunft.

Oder gar so? Die Vergangenheit spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist das, was morgen geschieht. (Geld-)Anlagen, Versicherungen, Renten usw. „Wenn ich mal in Rente bin, dann …“ Der Gedanke an die Zukunft dominiert. Aber – wann beginnt die Zukunft? Ja, ja, nach der Gegenwart, schon klar. Konnten Sie oben beantworten, wie lange die Gegenwart andauert? Können Sie demnach beantworten, wann die Zukunft beginnt? Leben Sie tatsächlich überwiegend für Morgen?

Könnten Sie dann noch behaupten „Ich lebe“ oder müssten Sie sagen „Ich werde leben?“.

Wie gefällt Ihnen die folgende Darstellung?

Klar, die Vergangenheit ist wichtig und demnach da, sonst könnten Sie nicht sein, wie Sie sind.

Die Zukunft ist natürlich auch wichtig. Gerade in unsrer Gesellschaft ist es nahezu unmöglich, ohne Blick auf die Zukunft zu leben. Aber leben Sie heute? Leben Sie heute! Jetzt ist der Augenblick. Jetzt heißt es, die ‚Zeit‘ zu...

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