Pflegeassistenz Notes - Das Kurznachschlagewerk für die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen
von: Sylke Werner
Hogrefe AG, 2019
ISBN: 9783456958651
Sprache: Deutsch
272 Seiten, Download: 2726 KB
Format: PDF, auch als Online-Lesen
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Pflegeassistenz Notes - Das Kurznachschlagewerk für die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen
1.1 Überblick über Pflegemodelle
Modelle sind hilfreich, wenn es darum geht, einen theoretischen Sachverhalt zu verdeutlichen, ihn verständlich und anschaulich zu erklären. Sie sind Abbild der Wirklichkeit, ohne Wirklichkeit zu sein. Beispiel: Anatomisches Modell des Herzens.
Pflegemodelle orientieren sich am Menschen und berücksichtigen gesundheitliche und gesellschaftliche Aspekte sowie Umweltfaktoren. Sie sind sehr theoretische Gebilde und es gibt kein allgemeingültiges Pflegemodell. Pflegemodelle:
- definieren Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche professionell Pflegender
- helfen dabei, die individuelle Pflegeplanung zu strukturieren
- sollen Pflegende dabei unterstützen, z. B. chronisch kranke Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit und Individualität zu sehen
- fördern Verständnis für pflegebedürftige und (chronisch) kranke Menschen
- liefern Argumente für ethisches Handeln
- dienen der Qualitätssicherung.
Unterschiedliche Pflegemodelle
a) Bedürfnismodelle
Hier steht die Problemlösung bzw. Bedürfnisbefriedigung im Mittelpunkt. Beispielsweise beschrieb Virginia Henderson 14 Grundbedürfnisse des Menschen.
Nancy Roper formulierte zwölf Lebensaktivitäten (LA), Liliane Juchli entwickelte die zwölf Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL), Monika Krohwinkel beschrieb auf dieser Grundlage 13 ABEDL. ABEDL bedeutet: Aktivitäten, Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des Lebens.
Dorothea Orem beschrieb in ihrem Bedürfnismodell Selbstpflegedefizite bzw. Selbstfürsorgedefizite, die kompensiert werden müssen, um individuelle Bedürfnisse selbstständig befriedigen zu können.
b) Interaktionsmodelle
Die Pflegebeziehung steht bei diesen Modellen im Vordergrund, dies beinhaltet die Art und Weise der Kommunikation sowie die Beziehung zwischen Patient und Pflegeperson. Hildegard Peplau ist eine bekannte Vertreterin dieser Theorie.