Lehrbuch Gerontologie - Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe - Eine interdisziplinäre Aufgabe

Lehrbuch Gerontologie - Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe - Eine interdisziplinäre Aufgabe

von: Becker, Brandenburg

Hogrefe AG, 2016

ISBN: 9783456953434

Sprache: Deutsch

440 Seiten, Download: 3308 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Lehrbuch Gerontologie - Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe - Eine interdisziplinäre Aufgabe



2 Gerontologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft (S. 21-22)
Stefanie Becker

Zusammenfassung

Die Auswirkungen des demografischen Wandels und einer Gesellschaft des langen Lebens sind in fast allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar. Daher sind in vielen Arbeitsfeldern heute gerontologische Kenntnisse erforderlich, um mit dem Phänomen des Alters bzw. Alterns angemessen und produktiv umzugehen. Das gilt für den Bereich der Bildung ebenso wie für die Arbeitswelt, die Stadtentwicklung, die technologische Entwicklung und – insbesondere – für die Pflege und Soziale Arbeit. Grundkompetenzen der Gerontologie bzw. grundlegendes gerontologisches Fachwissen sind in verschiedenen Arbeitsbereichen und damit unterschiedlichen Disziplinen zunehmend gefragt.

Wie in der Einleitung dargelegt, verstehen wir die Gerontologie (Altersbzw. Alternswissenschaft) und ihre Erkenntnisse als Grundlage für eine qualitativ hochstehende professionelle Tätigkeit im Altersbereich. In dieser Eigenschaft kann gerontologisches Fachwissen helfen, eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen zu schlagen und als gemeinsame Kommunikations- und Verständnisgrundlage dienen. Dies vor allem, weil sich Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft versteht. In diesem Kapitel sollen daher zunächst das Selbstverständnis der Gerontologie und ihre sich daraus ergebende mögliche Vermittlerrolle erläutert werden, da sie die Grundlage und Hintergrundfolie darstellt, vor der die weiteren Kapitel dieses Buches zu lesen sein werden.

Lernziele:

- Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft kennenlernen.
- Ein erstes Verständnis von Gerontologie und der Bedeutung gerontologischen Fachwissens in der Pflege und Betreuung älterer Menschen erhalten.
- Die Unterschiede zwischen Multi-, Inter- und Transdisziplinarität kennenlernen.
- Die Bedeutung gerontologischen Fachwissens für die eigene Berufstätigkeit in Pflege oder Sozialer Arbeit reflektieren.

Einführung

Die Gerontologie als wissenschaftliches Forschungsgebiet und praktische Tätigkeit verdankt ihre Entwicklung vor allem Strömungen im 20. Jahrhundert, die einerseits von wachsendem Bewusstsein über die älteren und wachsenden Bevölkerungsanteile und andererseits durch eine damit verbundene Defizitorientierung (s. a. Kap. 3) geprägt waren. Die Erhöhung der Lebenserwartung bei Frauen auf durchschnittlich 84,6 Jahre und bei Männern auf 80,2 Jahre bei der Geburt sowie die damit verbundene Chance der Langlebigkeit haben dazu geführt, dass die Lebensphase Alter einen wachsenden Anteil an der Gesamtlebenszeit ausmacht und sich durch hohe inter- und intraindividuelle Variabilität (Lehr, 2007) und Vielfalt auszeichnet. Zentrale Trends dieser demografischen Veränderungen, die auch die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit und der Pflege mit älteren Menschen zunehmend prägen, sind:

- Individualisierung: Die Lebensverläufe und -lagen im Alter sind heute weitaus weniger normativ und standardisiert.
- Singularisierung: Die veränderten Familienstrukturen und die alt gewordene Kriegsgeneration führen zu einer hohen Anzahl alleinstehender alter Menschen in unserer Gesellschaft (vor allem Frauen).
- Multimorbidität: Mit steigendem Alter werden Mehrfacherkrankungen wahrscheinlicher und damit geeignete Versorgungs- und Unterstützungsangebote notwendig. Dazu zählen auch spezifische Bedarfslagen, wie z. B. chronische Erkrankungen oder Demenz.

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